BGM-Grundlagen

BGM-Qualitätskriterien

Die BGM-Qualitätskriterien basieren auf den sechs «Qualitätskriterien für betriebliche Gesundheitsförderung» des Europäischen Netzwerkes für betriebliche Gesundheitsförderung ENWHP (1999). 

Gesundheitsförderung Schweiz hat sie gemeinsam mit führenden Schweizer Unternehmen entwickelt.

Die sechs BGM-Qualitätskriterien

Das erste BGM-Kriterium beschreibt, welche Voraussetzungen für den Erfolg von BGM massgebend sind: Als Betrieb sollten Sie das BGM im Unternehmensleitbild verankern und damit die strategische Bedeutung des BGM untermauern. Wichtig ist zudem, dass Führungskräfte das Leitbild aktiv umsetzen und BGM somit als Führungsaufgabe wahrnehmen und es in bestehende Managementprozesse einbinden.

Das zweite BGM-Kriterium beleuchtet die Themen gesundheitsfördernde Personalführung und Arbeitsorganisation. Konkret geht es beispielsweise um die Möglichkeiten der Weiterentwicklung von Mitarbeitenden, die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder um die Beteiligung der Mitarbeitenden bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Im Fokus stehen auch gesundheitsfördernde Aspekte der Führung wie die Unterstützung der Mitarbeitenden und die Förderung eines guten Arbeitsklimas.

Im dritten BGM-Kriterium wird thematisiert, wie BGM intern organisiert ist. Zur Planung gehört die Schaffung einer BGM-Stelle. Für grössere Organisationen empfiehlt es sich, zusätzlich ein Steuergremium BGM aufzubauen. Zentral ist ausserdem, dass Sie als Betrieb alle Mitarbeitenden informieren und Ziele festlegen. Damit können Sie Klarheit schaffen, was das BGM dem Betrieb bringen soll und welchen Beitrag es zu den übergeordneten Unternehmenszielen und damit zum Unternehmenserfolg leisten soll.

Im vierten BGM-Kriterium geht es um die Frage, auf welche Weise ein Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt. Als Betrieb können Sie sich beispielsweise aktiv für die Interessen des Gemeinwohls engagieren, die Vielfalt bewusst fördern und Menschen mit einer Beeinträchtigung einstellen oder ökologische Aspekte in Ihre Entscheidungen einbeziehen.

Beim fünften BGM-Kriterium steht die Umsetzung von BGM-Massnahmen im Zentrum. Die Massnahmen zur gesunden Arbeitsgestaltung und zum gesunden Verhalten leiten Sie anhand von Kennzahlen und Analysen ab. Danach verknüpfen Sie die Massnahmen miteinander, planen sie systematisch, führen sie durch, evaluieren und optimieren sie.

Im Mittelpunkt des sechsten BGM-Kriteriums steht die Evaluation. Durch die Erhebung von Kenngrössen wie Absenzen- und Unfallzahlen oder der Kundenzufriedenheit können Sie als Betrieb die Wirkung von BGM hinsichtlich Relevanz, Zielerreichung, Effizienz, Effektivität und Nachhaltigkeit beurteilen.

Wo werden die Qualitätskriterien eingesetzt?

Die Qualitätskriterien für BGM bieten Ihnen eine konkrete Hilfestellung bei der Einführung und der Vereinheitlichung von BGM in Ihrem Betrieb. Sie helfen Ihnen ebenfalls, wenn Sie Einzelaktionen und -instrumente zu einem Gesamtsystem zusammenführen wollen. Die Qualitätskriterien erlauben ausserdem eine erste systematische Selbstbewertung Ihrer BGM-Massnahmen. Die Ergebnisse der Selbstbewertung verdeutlichen, wo in Ihrem Betrieb Stärken und wo Verbesserungsmöglichkeiten  liegen. Sie liefern ausserdem Aussagen über die Qualität der durchgeführten Massnahmen und helfen mit, zukünftige Massnahmen festzulegen.

Das Label «Friendly Work Space»

Wenn Sie alle sechs Qualitätskriterien für BGM in Ihrem Betrieb erfüllen, erlangen Sie das Label Friendly Work Space von Gesundheitsförderung Schweiz. Friendly Work Space ist ein Qualitätslabel, mit dem Betriebe ausgezeichnet werden, die ein systematisches BGM aufgebaut haben und es optimieren.

Ein Beispiel eines solchen Betriebs sind die Pflegezentren der Stadt Zürich. Diese wurden 2016 erstmals mit dem Label Friendly Work Space ausgezeichnet. Sehen Sie im Kurzfilm von Gesundheitsförderung Schweiz, wie Mitarbeitende das Engagement ihres Betriebs im Bereich Gesundheit erleben.

Zu den Qualitätskriterien für das BGM und zum Label Friendly Work Space gibt es diverse Unterlagen und Tools. Sie unterscheiden sich in ihrem Detaillierungsgrad, bezüglich Zielgruppen sowie Verwendungszweck.

Gesundheitsförderung Schweiz/Arbeitsgruppe BGM-Kriterien (2017). Wegleitung Qualitätskriterien für das betriebliche Gesundheitsmanagement. BGM-Kriterien 1–6. Gesundheitsförderung Schweiz, Version 01012017, Bern und Lausanne.

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