Eine gute Betriebskultur ist ein Wettbewerbsvorteil. Sie entscheidet darüber, wie stark sich Mitarbeitende mit dem Betrieb identifizieren und wie wohl sie sich bei der Arbeit fühlen. Spricht man von Betriebskultur, so geht es im Kern um folgende Fragen: Welche Werte sind für den Betrieb wichtig? Wie werden sie gelebt, und wie zeigen sie sich in betrieblichen Strukturen und Prozessen?
Betriebe mit einem systematischen BGM bekennen sich unter anderem zu folgenden Werten:
Im Betriebsalltag wird darauf Wert gelegt, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten und zu stärken. Bei Entscheidungen beachten die Verantwortlichen neben finanziellen und praktischen Aspekten auch die gesundheitlichen Auswirkungen.
Mitarbeitende können sich bei der Arbeitsgestaltung und beim Finden von Lösungen bei gesundheitsrelevanten Themen einbringen. Der Partizipationsgrad kann je nach Betriebskultur, Organisationsstruktur und Thema variieren: Bei gewissen Themen werden Mitarbeitende beispielweise im Vorfeld von Entscheidungen informiert oder es ist eine Stellungnahme möglich. Bei anderen Themen werden Mitarbeitende in den Entscheidungsprozess miteinbezogen, oder sie können sogar autonom entscheiden. Wenn Mitarbeitende aktiv die täglichen Arbeitsbedingungen mitgestalten können, steigert dies das Engagement und die Arbeitszufriedenheit.
Im Betriebsalltag wird ein wertschätzender und respektvoller Umgang gepflegt. Wertschätzung kann z. B. bedeuten, jemandem Danke zu sagen für die geleistete Arbeit und die gute Zusammenarbeit. Ein respektvoller Umgang zeigt sich im Betriebsalltag dadurch, dass Mitarbeitende sich gegenseitig zuhören, einander ernst nehmen und einen freundlichen Umgang haben. Und wenn es etwas zu bemängeln gibt, sollte dies unter vier Augen mit der Schilderung von konkreten Änderungswünschen geklärt werden.
Die Führungskräfte und auch die Mitarbeitenden fördern ein gutes Arbeitsklima. Ein gutes Arbeitsklima steigert die Zufriedenheit und sorgt für eine gute Zusammenarbeit. Das wirkt sich positiv auf die Leistung aus. Leistungsstarke Teams sind oft so erfolgreich, weil sie Zeit und Raum bekommen, zwischendurch etwas gemeinsam zu unternehmen und so die Beziehungen untereinander zu stärken: vom monatlichen gemeinsamen Frühstück, über das Mitbringen von Kuchen an Geburtstagen bis zu kleinen Ausflüge oder spontanen Grillabenden.
Welche Werte spielen in Ihrem Betrieb und für Ihr betriebliches Gesundheitsmanagement eine Rolle? Und was verstehen Sie in Ihrem Betrieb genau darunter? Wie werden die Werte im Alltag gelebt?
Wollen Sie sich aktiv mit der Kultur in Ihrem Betrieb auseinandersetzen? Als Erstes brauchen Sie eine Einigung darüber, welche Werte dem Betrieb wichtig sind. Wenn Sie die Werte festgelegt haben, können Sie sie in Mitarbeitenden- und Teamsitzungenkommuniziere. Es empfiehlt sich ausserdem, die Werte in Dokumente wie beispielsweise ins Leitbild und in die Führungsgrundsätze aufzunehmen. Die Führungsgrundsätze enthalten Erwartungen an die Führungskräfte in Form von konkreten Empfehlungen (z. B. transparente Information der Mitarbeitenden oder aktive Konfliktlösung).
Geben Sie den Führungskräften regelmässig Gelegenheit, um sich gemeinsam mit den Werten und Führungsgrundsätzen auseinanderzusetzen. Damit erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Umsetzung im Alltag gelingt. Ebenso können Teamleitende das Thema in Teamsitzungen aufnehmen und darüber reflektieren, wie gut sie die konkreten Werte im Alltag leben und wo es noch Verbesserungspotenzial gäbe.
Als Führungskraft sind Sie nicht alleine dafür zuständig, die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu erhalten. Mitarbeitende tragen ebenfalls einen Teil Verantwortung für ihre Gesundheit.
Im Betrieb können Sie mit BGM auf verschiedenen Ebenen Impulse für die Gesundheit geben. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter muss aber etwas für ihre bzw. seine Gesundheit tun wollen und selbst aktiv werden.
Welchen Stellenwert das Thema Gesundheit in einem Betrieb hat, widerspiegelt sich auch in diesen Punkten:
Gesundheitsförderung Schweiz / Arbeitsgruppe BGM-Kriterien (2017). Wegleitung Qualitätskriterien für das betriebliche Gesundheitsmanagement. Friendly Work Space. Gesundheitsförderung Schweiz, Version 01012017, Bern und Lausanne.
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