Stress betrifft uns bei der Arbeit und in der Freizeit. Doch was bedeutet Stress genau? Wann ist Stress anregend, wann ist er schädlich für unsere psychische und physische Gesundheit? Und was können Betriebe unternehmen, um schädlichem Stress bei Mitarbeitenden vorzubeugen?
Stress ist ein subjektiv wahrgenommenes Ungleichgewicht zwischen inneren oder äusseren Anforderungen einerseits und den Handlungsmöglichkeiten andererseits. In anderen Worten: Wir empfinden Stress, wenn wir das Gefühl haben, eine Situation nicht zu bewältigen. Die Auslöser sind vielfältig: Konflikte, Zeitdruck, hohe Erwartungen, Lärm, Unter- und Überforderung und vieles mehr. Kurzfristig können Stresshormone uns mehr Energie und Antrieb geben, um eine herausfordernde Situation zu bewältigen.
Wenn wir uns danach erholen können, kommen Körper und Psyche wieder zur Ruhe. Problematisch wird es, wenn Stresssituationen über eine längere Zeit andauern und Erholung nicht mehr möglich ist. Dann kann Stress psychische und physische Erkrankungen wie Erschöpfungsdepression oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Folge haben. Chronischer Stress kann zu Erschöpfung und Burn-out führen
Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter Stress erlebt, kann das mit verschiedenen Situationen zusammenhängen. So können private Ereignisse, berufliche Anforderungen oder auch fehlende Bewältigungsstrategien die Ursache sein. Es ist wichtig, dass Führungskräfte Mitarbeitende möglichst früh ansprechen, wenn Stress zum Thema wird, und gemeinsam mit der betroffenen Person nach Lösungen suchen. Je früher interveniert wird, desto kleiner sind die gesundheitlichen Folgen und die finanziellen Kosten für beide Seiten. Mit diesen Massnahmen können Führungskräfte Stress am Arbeitsplatz entgegenwirken:
Ein gesundheitsfördernder Führungsstil reduziert Stress und emotionale Erschöpfung nachweislich. Er zeichnet sich durch soziale Unterstützung, Wertschätzung, Fairness, Offenheit und Partizipation aus.
Führungskräfte leben den Mitarbeitenden durch ihr eigenes Verhalten vor, was gesundheitsfördernd ist und am Arbeitsplatz gewünscht wird. Dies hat einen Einfluss auf die Gesundheit und das Stresserleben der Mitarbeitenden.
Eine geeignete Arbeitsgestaltung kann Stress reduzieren oder sogar verhindern. Dies indem beispielsweise die Aufgaben ganzheitlich und abwechslungsreich sind, die Pausengestaltung flexibel ist oder indem klärende Absprachen mit Schnittstellen ermöglicht werden.
Manchmal lässt sich selbst mit gesundheitsbewusstem Führungsverhalten und einer guten Arbeitsgestaltung keine Veränderung im Stresserleben der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters erreichen. Da das Stresserleben nicht nur von der Situation, sondern auch von der subjektiven Bewertung der Person abhängt, kann ein externes Coaching unterstützend wirken. In einem Coaching können zusätzlich persönliche Themen, wie hohe Erwartungen oder Abgrenzungsstrategien, thematisiert werden.
Die Stresskompetenz von Mitarbeitenden lässt sich in einem Stressmanagementworkshop fördern. Soll das Thema Stress auf Teamebene ganz praxisbezogen und konkret angegangen werden, so eignet sich ein Teamworkshop, um Belastungen und Ressourcen (z. B. Handlungsspielraum und Wertschätzung) gemeinsam zu reflektieren.
Ist der Wert Gesundheit Teil der Betriebskultur so kann sich das positiv auf die Gesundheit und den Umgang mit Stress auswirken. Für die Prävention macht es einen grossen Unterschied, ob Mitarbeitende frühzeitig und offen zugeben dürfen, dass sie überfordert sind und unter chronischem Stress leiden. Und dies bevor sie wegen eines Burn-outs ausfallen.
Mit der Job-Stress-Analysys von Gesundheitsförderung Schweiz lassen sich Belastungen und Ressourcen auf verschiedenen Ebenen analysieren und passende Massnahmen zur Prävention von Stress entwickeln. Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt KMUs, die eine Mitarbeitenden-Befragung mit Job-Stress-Analysis durchführen, mit 3000 Franken Anteilsfinanzierung. Informationen dazu finden Sie auf der Website von Gesundheitsförderung Schweiz.
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Weitere Informationen zu Stressabbau und -prävention sowie Stress-Checks finden Sie auf der Website stressnostress
Gesundheitsförderung Schweiz / Arbeitsgruppe BGM-Kriterien (2017). Wegleitung Qualitätskriterien für das betriebliche Gesundheitsmanagement. Friendly Work Space. Gesundheitsförderung Schweiz, Version 01012017, Bern und Lausanne.
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