Je früher Vorgesetzte mögliche Krisen bei Mitarbeitenden ansprechen, desto besser. Das nützt auch dem Betrieb. Denn es verhindert lang andauernde Leistungseinbussen, Krankschreibung oder gar Kündigung.
Kennen Sie die Anzeichen von Krisen und psychischen Belastungen? Die Arbeitsleistungen schwanken, die Konzentration lässt nach, Fehler häufen sich und Absenzen nehmen zu. Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter zieht sich beispielsweise zurück, ist reizbar, niedergeschlagen oder resigniert.
Betroffene versuchen häufig, ihr Leiden zu verbergen – aus Angst vor Stigmatisierung oder dem Verlust der Arbeitsstelle. Auch Führungspersonen zögern manchmal, die Situation anzusprechen, weil sie der Mitarbeiterin oder dem Mitarbeiter nicht zu nahe treten wollen. Das kann dazu führen, dass sich die Krise verschlimmert.
Je früher Sie als Führungsperson reagieren, umso Erfolg versprechender sind mögliche Interventionen. Integrieren Sie deshalb Früherkennung und Prävention in Ihren Unternehmensalltag. Sie schaffen damit Vertrauen, erhalten die Produktivität und vermeiden Kosten.
Haben Sie das vage Gefühl, dass mit einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter etwas nicht stimmt? Suchen Sie das Gespräch – auch wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie die Situation richtig wahrnehmen.
Auf der Website der Kampagne «Wie geht’s dir?» finden Sie Tipps, wie Sie vorgehen können, wenn Sie sich Sorgen um eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter machen – vom wichtigen ersten Gespräch über das Folgegespräch bis zum Vorgehen nach den Gesprächen.
Wenn eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter psychisch erkrankt oder in einer Krise ist, können leicht Gerüchte die Runde machen. Vereinbaren Sie deshalb mit der betroffenen Person, wer das Team informiert und was genau kommuniziert wird. Durch eine offene Kommunikation können Gerüchte vermieden werden.
Holen Sie bei Bedarf frühzeitig externe Unterstützung. Eine Sozialberatung beispielsweise unterstützt Mitarbeitende und Vorgesetzte bei Problemen wie Konflikten am Arbeitsplatz, familiären oder finanziellen persönlichen Schwierigkeiten. Wenn Sie keine interne Stelle in Ihrem Unternehmen haben, gibt es auch die Möglichkeit einer externen betriebliche Sozialberatung. Klären Sie das Angebot mit Ihrem HR ab.
Falls der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin bereits in Kontakt mit einer Fachperson ist, können Sie um ein gemeinsames Gespräch oder einen runden Tisch bitten. Mitarbeitende müssen dafür die behandelnde Fachperson von der Schweigepflicht entbinden. Von einem Austausch profitieren alle beteiligten Parteien – und die berufliche Integration hat bessere Chancen auf Erfolg
Die kostenlose Präventions-Hotline der IV-Arbeitgeberberatung bei der SVA Zürich bietet Beratungen in schwierigen Situationen.
Ein Job-Coach kann den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin darin unterstützen, Veränderungen am Arbeitsplatz umzusetzen. Die IV sowie private Organisationen bieten eine Begleitung für psychisch erkrankte Mitarbeitende an.
Die Therapievermittlung der Zürcher Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie ermöglicht die Suche nach Ärzt(inn)en für Psychiatrie und Psychotherapie im Kanton Zürich.
Bei PsyFinder finden Sie Psycholog(inn)en für Beratungen oder Psychotherapien.
Die Beratenden der Dargebotenen Hand haben rund um die Uhr ein offenes Ohr für Menschen in Krisen. Telefon 143
Der psychiatrische Notfalldienst des Aerztefon vermittelt Soforthilfe für Menschen in schweren psychischen Krisen, die eine unmittelbare Behandlung benötigen, beispielsweise durch einen Psychiater oder eine Psychiaterin. Telefon 0800 33 66 55
Das Kriseninterventionszentren (KIZ) in Zürich bietet rund um die Uhr professionelle Beratung, Entlastung und Behandlungsmöglichkeiten – telefonisch, ambulant oder auch stationär für einige Tage. Telefon: 044 296 73 10
Das Kriseninterventionszentren (KIZ) in Winterthur bietet rund um die Uhr professionelle Beratung, Entlastung und Behandlungsmöglichkeiten – telefonisch, ambulant oder auch stationär für einige Tage. Telefon: 052 264 37 00
Ist eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter von einem Suchtproblem betroffen? Nehmen Sie Kontakt auf mit der Fachstelle für Alkohol- und Suchtfragen in Ihrer Region.
Suchen Sie für eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter konkrete Angebote, die sie oder ihn in einer Krise unterstützen? Auf der Website der Suizidprävention Kanton Zürich ist eine breite Palette von Beratungsangeboten aufgelistet.
Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich (2017). Krisen von Mitarbeitenden. Leitfaden für Führungskräfte und HR-Fachleute zu den Themen psychische Belastungen und Suizidalität.
SVA Zürich. Psychische Probleme überdecken das wahre Gesicht. Ein Leitfaden für Vorgesetzte.
Pro Mente Sana (2016). Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Ratgeber für Führungskräfte.
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