Engagieren Sie sich in Ihrem Betrieb für gesunde Mitarbeitende? Und wollen Sie das BGM professionalisieren und die Wirksamkeit der Massnahmen überprüfen? Die folgenden Abschnitte zeigen wichtige Aspekte auf, die den Weg zu einem systematischen betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ebnen.
Ein systematisches betriebliches Gesundheitsmanagement bezeichnet ein BGM, das auf einem Gesamtkonzept beruht. Es vereint die verschiedenen BGM-Aktivitäten unter einem Dach und schafft dauerhafte Strukturen und Prozesse. In den schweizerischen Qualitätskriterien für BGM erfahren Sie, was Sie beim Aufbau eines BGM beachten sollten und wie Sie mehr Systematik in Ihrem BGM erreichen können.
Welche BGM-Themen stehen bei Ihnen im Zentrum? Ein Modell hilft, das BGM in Ihrem Betrieb zu veranschaulichen. Häufig werden die verschiedenen BGM-Themen als Bestandteile eines Hauses dargestellt. Im BGM-Modell von Gesundheitsförderung Schweiz finden Sie die zentralen Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, betriebliche Gesundheitsförderung sowie Abwesenheitsmanagement und Case Management als Säulen des Hauses abgebildet. Welches sind Ihre zentralen BGM-Themen, die Sie als Säulen abbilden könnten? Wenn ein Haus für Sie unpassend erscheint: Wie könnte Ihr eigenes BGM-Modell aussehen?
Sie haben vielleicht bereits mehr BGM in Ihrem Betrieb, als Ihnen bewusst ist. Mithilfe einer BGM-Standortbestimmung verschaffen Sie sich einen Überblick, in welchen Bereichen Sie mit Ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement bereits systematisch unterwegs sind, und wo Sie noch Potenzial zur Optimierung haben. Füllen Sie als Erstes den Friendly Work Space Check aus. Damit erhalten Sie einen Überblick, welche Themen im betrieblichen Gesundheitsmanagement eine Rolle spielen. Wenn Sie sich mit den BGM-Kriterien gut auskennen, können mehrere fürs BGM relevante Personen den Fragebogen ausfüllen. Führen Sie anschliessend mit diesen Personen einen Workshop durch, in dem Sie die verschiedenen Einschätzungen, die sich beim Friendly Work Space Check herauskristallisiert haben, abgleichen können. Darauf basierend können Sie gemeinsam eine Roadmap zu einem systematischen BGM entwickeln. Kennen Sie sich mit den BGM-Kriterien noch nicht so gut aus? Dann lohnt es sich, für die Standortbestimmung eine akkreditierte Beratungsperson von Gesundheitsförderung Schweiz zu engagieren.
Haben Sie sich entschieden, erstmal eine fundierte Standortbestimmung durchzuführen, um darauf effektive BGM-Massnahmen aufzubauen? Gesundheitsförderung Schweiz unterstützt KMUs bei einer Standortbestimmung mit einer Anteilsfinanzierung von 1500 Franken. Informationen finden Sie auf der Website von Gesundheitsförderung Schweiz.
Es lohnt sich, BGM-Ziele zu setzen. Damit schaffen Sie Klarheit, was BGM dem Betrieb bringen soll. Zudem können Sie BGM-Aktivitäten und -Massnahmen auf die definierten Ziele ausrichten und die Gesundheit bei wichtigen Entscheidungen mitberücksichtigen. Mithilfe konkreter Kenngrössen überprüfen Sie die Ziele. Sie legen so die Grundlage für eine regelmässige Evaluation des BGM.
Im Zentrum der BGM-Organisationsstruktur stehen eine BGM-Fachperson sowie bei grösseren Organisationen zusätzlich ein Steuergremium. Die BGM-Fachperson plant und koordiniert die Umsetzung, stellt die Kommunikation sicher und evaluiert den Stand und die Wirksamkeit des BGM. Je nach Grösse des Betriebs kann diese Aufgabe eine Einzelperson oder eine Arbeitsgruppe übernehmen. Ein Steuergremium führt diese operative Stelle strategisch. Es kann aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Bereiche oder Funktionen bestehen (z. B. Geschäftsleitende, HR-Verantwortliche, Abteilungs-/Bereichsleitende, Mitarbeitendenvertretung). Das Steuergremium bildet das Bindeglied zur Geschäftsleitung, stellt das Engagement für das BGM sicher und setzt sich dafür ein, dass die notwendigen finanziellen und zeitlichen Ressourcen für das BGM bereitgestellt werden. Zudem gibt das Steuergremium die Richtung für die operative Arbeit vor, setzt Ziele und beurteilt regelmässig den Fortschritt und Erfolg des BGM.
Es kann hilfreich sein, beim Umsetzen eines systematischen BGM fachliche Unterstützung beizuziehen. Bei Gesundheitsförderung Schweiz finden Sie ein Verzeichnis mit akkreditierten BGM-Beratenden. Bei unseren Erfahrungsaustauschgruppen und unseren Veranstaltungen können Sie ausserdem Ihr Know-how erweitern, sich von anderen inspirieren lassen und Kontakte knüpfen, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen.
Blum-Rüegg, A. (Hrsg.) (2018). Betriebliches Gesundheitsmanagement: Grundlagen und Trends. Bericht 7. Bern und Lausanne: Gesundheitsförderung Schweiz.
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